„59 airplanes waiting for new york“ ist das debüt von premonition factory. und hinter premonition factory steckt sjaak overgaauw, der auf eine mischung unterschiedlichster musikalischer begegnungen zurückschauen kann, als premonition factory hier jedoch zum ersten mal den alleingang wagt.
allein heisst: er und seine keyboards. die er, und das ist für mich ein unterschied zu vielen anderen, heutigen keyboard-solo-akteuren, gar nicht so sehr nutzt, um über verschiedene sequenzer-programme seine tracks zu entwickeln. premonition factory arbeitet in einer art rudimentärer, grenzt bestimmte technische möglichkeiten bewusst aus und lässt sich von beschränkung inspirieren (und, das ruhig an dieser stelle, rückt dadurch entscheidend näher an die pure musik als technikaffinere kollegen): motive werden angedeutet, geloopt und in der konfrontation der wiederholung ausgearbeitet. das alles natürlich in einer live-im-studio situation, die ein gewisses maß an unvorhergesehener entwicklung fördert und, dank des verzichts auf nachträgliche korrektur, auch zulässt. zusammen mit einer haltung der ruhe in sich selbst entstehen so sich langsam entwickelnde ambient tracks, nicht zu hell ausgeleuchtet, aber auch in keiner weise dark/düster/bedrohlich (zumindest sollte das für die ohren derer gelten, die mit musik, die diese attribute ernsthaft verdient, vertraut sind).
zweites wichtiges merkmal neben der eigenwilligeren kompositionsweise ist dieses analog-sound-gefühl, dass sich sofort beim ersten ton einstellt: ob und was hier tatsächlich mit analogen instrumenten entwickelt wurde, ist dabei allenfalls für konzeptpuristen von bedeutung; der glockig-warme klang allgemein, das sound-design innerhalb der stücke, das völlig ohne digitale überzuckerung arbeitet und die reduktion auf wenige, prägnante farben pro stück nehmen hörer und -in sofort ein.
außerdem: die loopbasierte komposition und ihre konzeptbedingten wagnisse, das treffen der entscheidung, ob die aktuell aufgenommene version „DIE“ version ist, die letztlich auf die veröffentlichung soll, all das basiert auf und funktioniert nur wegen einer intensiven gefühlsverflechtung zwischen musik und macher. und das ist hörbar.
schöne grüße
N
ps: aufklapppappschuber, no plastics got harmed… (außer die der CD…)
Reviewed by: N
Source: unruhr.de